Lasst Blumen sprechen

Zu Tisch

 

„Aufstehen Kinder, der frühe Vogel fängt den Wurm.“

„Was gibt es denn?“

„Kompostwürmer.“

„Wääh!“

„Wiesenwürmer.“

„Igitt.“

„Wie wär es mit Blaukopfwürmern?“

„Würg!“

„Weisswürmern?“

„Bäh!“

„Hundertfüssern?“

„Uärgh!

„Schaut, eine Bodenassel.“

„Pfui!“

„Ein Saftkugler?“

Örks! Wir wollen doch nur einen Regenwurm.

„Die kommen nicht vor zehn Uhr.“

 

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Es begann ganz harmlos: Ein Gespräch mit jemandem, dessen Muttersprache nicht Deutsch ist. „Lasst Blumen sprechen“, sagte ich – und mein Gegenüber lächelte selig: „Bei euch können Blumen reden? Wie fantastisch!“ Und genau da war sie geboren, die Idee für dieses Buch: Was passiert, wenn wir unsere liebsten Redewendungen plötzlich wörtlich nehmen?

Stellen Sie sich vor, jemand wirft wirklich ein Auge auf jemanden. (Autsch!) Oder Sie fallen buchstäblich aus allen Wolken – direkt auf die nächste Parkbank. Wir treffen Affen im Porzellanladen, stehen ratlos auf einem gigantischen Gartenschlauch und wundern uns, warum alle nur Bahnhof verstehen.


In dieser Anthologie werden Redewendungen zu lebendigen, schrägen und absurden Geschichten.