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VORGABE

Ick sitze hier und esse Klops

Ick sitze hier und esse Klops,

Uff eenmal kloppt‘s

...

...

...

...

...

...

...

 

 

 

Ich hab ein Auge

Ich hab ein Auge, das ist blau

Mir gestern Abend geschlagen.

Ich hab ein Heldengesicht.

 

 

Du musst das Leben nicht                verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,

dann wird es wie ein Fest.

 

Du musst das Leben nicht verstehen,

dann wird es wie ein Fest.

VARIANTE

Ick sitze hier und esse Klops

Ick sitze hier und esse Klopps,

Uff eenmal kloppt’s.

Ick möchte‘ auch een Klops.

 

Du biste wohl bekloppt,

Een bekloppter Kopp.

Das find‘ i gar nicht flott.

 

Klopse für alle?

Das tuet mir gar nit gfalle.

Das macht een schlechti Falle.

 

Ich hab ein Auge

Ich hab ein Auge, das ist blau

Mir gestern Abend geschlagen.

Ich habe eine Nase, die ist krumm

Mir heute früh gebrochen.

Blaues Auge, krumme Nase

Ich hab ein Heldenangesicht.

 

 

 Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,

dann wird es werden wie ein Fest.

Wenn du das Leben feierst,

dann wirst du es verstehen.

Wenn du es verstehst,

wirst du nicht mehr feiern.

 

Du musst das Leben nicht verstehen,

dann wird es werden wie ein Fest.

Muss ich das Leben verstehen?

Ich will doch gar kein Fest.

Muss ich denn feiern?

 

Ich will doch nur leben.

 

ORIGINAL

Ich sitze hier und esse Klops

Ick sitze hier und esse Klops,

Uff eenmal kloppt's.

Ick kieke, staune, wundre mir,

Uff eenmal jeht se uff, die Tür.

Nanu, denk ick, ick denk: nanu,

Jetzt isse uff, erst war se zu.

Ick jehe raus und blicke,

Und wer steht draußen? –

Icke!

anonym

 

 

Ich hab ein Auge, das ist blau

Ich hab ein Auge, das ist blau

Mir gestern Abend geschlagen.

Ich schrie fünfhundertmal Au! Au!

Was wollt ich damit sagen?

Ich weiß es heute selber nicht;

Ich hab ein Heldenangesicht.

Paul Scheerbart

 

Du musst das Leben nicht verstehen

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Rainer Maria Rilke


LIEBLINGSGEDICHTE VERÄNDERN

rosa loui

Kurt Marti                      

so rosa           

wie du rosa

bisch

so rosa

isch

kei loui süscht

 

o rosa loui

rosa lou

i wett

so rosa           

wär ig ou

 

die lauernde rosa

frei nach Kurt Marti

so rosa

wie du rosa

lauerst

so rosa

lauert

kein biest sonst

 

o rosa ich möchte

ich wäre rosa

rosa

lauernd

wie du


LIPOGRAMME

Uhu ruft:

Huhu, huhu

Ruh‘, Uhu

 

Uhu ruft:

Wut tut gut!

Tut Wut gut?

Uhu ruft‘ s

 

Krux um Murks

Hut zu bunt

Hund sucht Wurst

 

Voodoo-Kurs

Kurs-Schluss

Schluss-Spurt

 

Zug zum Flug

Flug zum Umzug

Umzug zum Turm

 

Kurz und gut

Lust und Frust

Kunst und Glück

DAS POLITISCHE GEDICHT

Überordnung

Unterordnung

Das will ich nicht!

Und ob du willst.

 

Anpassen

Aufpassen

Probieren

Profitieren

 

Muss das sein?

Und ob es muss.

Ich will das nicht!

Und ob du willst.

ganzkörpergedicht

Etwas schief in der Landschaft

   Aber nicht unglücklich

      Mehr oder weniger

 

Den Kopf voll

   Meist mit dem Falschen

      Aber dem Schönen

 

Typisch

   Krause Haare – krauser Sinn

      Und über den Ohren

 

Das ist gut

   Da muss ich euch nicht hören

      Das tut sich aber nicht gehören

 

Und erst der dicke Hals

   Nicht aus Mangel an Jod

        Immer Motzen und Trotzen